Frust im Job Teil 2
Fünf Fragen, die du dir stellen solltest, bevor du deinen Job kündigst
Wolfgang hatte alles versucht. Kommunikation mit Kunden, Fokussierung auf den Abschluss und jeden Tag für mehr Umsatz zu arbeiten, das mochte er nicht mehr. Seine Kollegen waren Hunter und wollten ihn nicht verstehen. Wolfgang wollte raus aus dem Vertrieb und rein ins Marketing.
Interne Stellen waren nicht frei. Je mehr er sich für die Marketingabteilung einsetzte, desto weniger Anerkennung erhielt er von seinen Chef. Durch die wenigen Aufträge, die er an Land zog, fehlte ihm Geld für seine Familie. Wolfgang sehnte sich nach einem neuen Aufgabengebiet, mehr Kohle und eine Position, in der er seine Leidenschaft leben konnte.
Die Anfrage von Susan, einer Headhunterin, ließ ihn erstrahlen. Er sah sich schon in der neuen Stelle und fragte sich: "Soll ich meinen Job wirklich kündigen?"
Der Jobwechsel ist eine Alternative, um zufriedener zu arbeiten
Egal, was die Gründe sind. Wenn du feststellst, dass du im falschen Job bist, solltest du prüfen, ob und was du verändern musst, um wieder zufrieden und glücklich zu arbeiten. Es ist nie zu spät, den Job oder die Ausrichtung zu wechseln. Oder man ändert einfach seine Einstellung zur Arbeit. Dauerhaft kann man sich jedoch nicht verbiegen. Dann ist es Zeit, die Initiative zu ergreifen und sich einen neuen Job zu suchen.
Solltest du zum Entschluss kommen, dass die aktuelle Situation unerträglich ist und du keine Perspektive mehr siehst, dann ist es Zeit zu gehen.
Hier ein paar Anzeichen, die dir helfen, eine klare Entscheidung zu treffen.
Diese Fragen helfen dir bei deiner Entscheidung
Bist du durch Zufall in deinem Job gelandet?
War gerade ein Ausbildungsplatz frei, den du ergriffen hast? Hast du ein Projekt übernommen, ohne zu prüfen, ob es zu dir passt?
Brauchtest du die Kohle und hast den Job angenommen, um ins Arbeitsleben einzusteigen? Das ist nicht schlimm. Schlimm wird es erst, wenn man unzufrieden ist und merkt, dass der Job nicht zu einem passt. Das passiert sowohl Berufsanfängern und alten Hasen.
Also, bleibe nicht da, wo der Zufall dich hingebracht hat. Suche eine Alternative.
Kommst du mit dem Chef und deinen Kollegen langfristig gut klar?
Das Klima zwischen dir und deinem Chef oder deinen Kollegen ist abgekühlt. Das Team kann nicht mehr gut zusammenarbeiten. Alle Versuche, dies zu ändern, waren erfolglos. Dann ist es eventuell besser, wenn man sich eine Alternative sucht.
Wenn du mit deinem Arbeitsumfeld nicht klar kommst, wirkt sich das schnell auf deine Befindlichkeit und Zufriedenheit aus. Ganz extrem ist es, wenn man gemobbt wird, dann sollte man die Reißleine ziehen und sich professionelle Unterstützung holen.
Verdienst du zu wenig für deine Leistung?
Oft ist man derart eingebunden in den Job, dass man einfach keine Zeit mehr für Freunde und Familie hat. Man muss einfach jeden Morgen raus und kommt spät nach Hause. Viel lieber würde man seine Zeit mit der Familie verbringen. Wenn dann auch noch am Ende des Geldes zu viel Monat da ist, sollte man überlegen, sich eine Stelle zu suchen, bei der man mehr verdient. Schau in deiner Branche, was für vergleichbare Tätigkeiten bezahlt wird. Und überlege, ob du bei einem Wechsel mehr verdienen kannst. Der Wunsch nach mehr Gehalt ist gut zu realisieren, wenn man den Arbeitgeber wechselt.
Fehlt dir persönliche Anerkennung bei deiner Arbeit?
Du bist ein Top-Performer und kriegst aber weder mündlich noch schriftlich irgendeine Art Rückmeldung für deine Arbeit? Dann fordere Feedback ein, um zu erfahren, wie deine Leistung gesehen wird. Wenn man sich selbst Anerkennung für seine Leistung gibt, ist das gut. Es fühlt sich aber oft besser an, wenn auch andere die eigene Leistung anerkennen. Wenn du dich jeden Morgen nach dem Aufwachen fragst: „Warum mache ich überhaupt diesen Job?“, dann ist es Zeit zu wechseln.
Was für ein Gefühl hast du bei deiner Arbeit?
Denke auch an deine Gefühle. Manchmal ist es auch so, dass du rational gar nicht lange nachdenken musst, sondern dein Bauch dir einfach sagt, du bist falsch in deinem Job.
Vielleicht hast du Angst und kannst deine Leistung gar nicht richtig zeigen. Vielleicht bist du eingeschüchtert und hast eigentlich Lust, was ganz anderes zu machen. Wenn das Gefühl nicht stimmt, ist das ein starkes Anzeichen, dass man den falschen Job hat.
Zeit für deine Entscheidung
Treffen auf dich ein paar dieser Punkte zu, dann sollst du vielleicht noch mal innehalten. Lass nicht nur deinen Kopf arbeiten, sondern gehe achtsam vom Gefühl her noch mal rein. Fühle, ob ein Jobwechsel die richtige Lösung für dich ist.
Finde heraus, was dir wichtig ist und was dir fehlt
In einer ruhigen Minute kannst du für dich auch diese Übung machen. Sie wird dir mehr Klarheit schenken.
Stelle eine Liste zusammen, was dir im Leben wirklich wichtig ist. Manche Dinge tun wir nicht, weil wir sie wollen, sondern nur, um uns abzulenken. Von stupiden Routinen über langweilige Aufgaben, die uns keine Erfüllung bringen.
Versuche zu erkennen, was dich stört und was dir fehlt. Mach dir klar, was du möchtest. Viele unzufriedene Arbeitnehmer wissen genau, was sie nicht möchten, aber können nicht sagen, was sie möchten.
Dauerhaft kannst du dich nicht verbiegen. Ergreife die Initiative und suche dir einen neuen Job.
Nächste Schritte definieren
Wenn du klar vor Augen hast, was du willst, setze einen Plan auf, wie du dein Ziel erreichen möchtest. Lerne aus der Vergangenheit und stelle dir deinen neuen Arbeitsplatz und die Arbeitsweisen so konkret wie möglich vor.
Was musst du tun, um eine solche Position zu finden? Schreibe es auf und mache dir einen Zeitplan. Hab im Blick, dass sich ein perfekter Job schwer finden wird. Versuche, dich soweit es geht, an deine Idealvorstellungen anzunähern. Bleib realistisch!
Wenn du Familie hast, ist bei deiner Entscheidung eine Planungssicherheit wichtig. Erst kündigen, wenn du einen neuen Job hast oder die Zeit bis dahin durch Rücklagen überbrücken kannst.
Zeige Verantwortung für dich und deine Liebsten.
Ermutige andere, ihren Weg zu gehen.
Rock on und lass es dir gut gehen!
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Dies ist der zweite Teil der Mini-Serie Frust im Job.
Teil 1: Frust im Job 1 - Fünf Fragen, die du dir stellen solltest, bevor du deinen Job kündigst
Teil 3: Frust im Job 3 - Vier Wege, wie du in deinem Job arbeitest und trotzdem glücklich bleibst
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