So entsteht ein erfolgreiches Team
Ein Blick auf die Teamrollen nach Belbin
Beate ist über die schnelle Fertigstellung des Rohbaus begeistert und das Team feiert auf dem Richtfest seinen Erfolg. Wenn alle zusammenarbeiten, sind sie ein klasse Team. Jeder weiß, welchen Beitrag er zu leisten hat. Jeder handelt proaktiv. Die Aufgaben und Ergebnisse werden wie Staffelhölzer weitergegeben. Ganz ohne große Worte. Es ist schön, wenn Kollegen und Partner die Arbeit sehen, die als nächstes getan werden muss. Alle sind im Flow.
Wenn es Unklarheiten in der Zusammenarbeit gibt, glättet Bernd die Wogen. Der Streit ist bald vergessen. Alle Teammitglieder sind mit Spaß und Leidenschaft bei der Sache. Aufgaben werden schneller erledigt als geplant. Ein Teammitglied sieht die Lösung und dann wird diese gemeinsam umgesetzt. Egal wie hoch der Beitrag jedes einzelnen ist. Das gesamte Team ist stolz auf seine Erfolge und das spürt jedes Teammitglied. Das Gefühl, dass alle gleich ticken und es auch ohne Worte funktioniert, macht sich breit.
Teamarbeit ist mehr als gemeinsam zu arbeiten
Wenn ein Team an einer Lösung arbeitet, müssen die Aufgaben verteilt werden. Jedes Teammitglied hat persönliche Eigenschaften und fachliche Erfahrungen. Diese sollten im Team bestmöglich zur Erreichung des Ziels eingesetzt werden. Um den vielfältigen Aufgaben gerecht zu werden, ist es sinnvoll, dass die Gruppe heterogen zusammengesetzt ist, damit es für jeden Aufgabentyp einen Bearbeiter gibt, der sich auskennt bzw. das übernehmen kann.
„Je heterogener die Gruppe ist, desto schwieriger ist die Zusammenarbeit.“, hört man oft von vielen Teammitgliedern. Aber stimmt das tatsächlich?
Arbeitsteilung aufgrund der Fähigkeiten, das macht Sinn. Wer in einem Team arbeitet, muss oft mehrere Facetten zeigen, damit sich aus den Teammitgliedern ein komplettes Team ergibt. Nicht nur fachliche Fähigkeiten, sondern auch die Fähigkeit zur Teamarbeit müssen eingebracht werden.
Wie stelle ich ein erfolgreiches Team zusammen?
Bei einer Fußball Mannschaft braucht man Stürmer, Abwehr, Mittelfeld und einen Torwart. Jeder kennt seine Verantwortung und seinen Platz im Team. Im Team kommen die Stärken besser zu Geltung und die Schwächen gleichen sich aus. Für ein erfolgreiches Team braucht man Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Charakterzügen. Auch das Kollegenteam ist umso erfolgreicher, je besser die Teammitglieder aufeinander abgestimmt sind. Alle Kollegen sind ein Team, das je nach Aufgabe/Herausforderung anders reagieren muss.
Jeder hat seine Eigenheiten und Charakterzüge. Diese Charakterzüge haben einen Einfluss auf das Persönlichkeitsprofil. Jeder hat seine Stärken und seine Schwächen. Dieses wird durch Erfahrungen beeinflusst.
Die Teamrollen nach Belbin
In den 70er Jahren hat Dr. Meredith Belbin untersucht, welche Persönlichkeitstypen für ein gutes Team erforderlich sind. Er fand heraus, dass die Teamleistung direkt von der Zusammensetzung des Teams und der darin wahrgenommen Rollen abhängt. Nach ihm ist die Zusammenarbeit besonders effektiv, wenn heterogene Persönlichkeits- und Rollentypen im Team vorhanden sind. Auf ihn gehen neun Teamrollen zurück, die sich in drei Kategorien einteilen lassen:
- drei handlungsorientierte Rollen:
- Macher (Shaper)
- Umsetzer (Implementer)
- Perfektionist (Completer)
- Macher (Shaper)
- drei kommunikationsorientierte Rollen:
- Koordinator/Integrator (Co-ordinator)
- Teamarbeiter/Mitspieler (Teamworker)
- Wegbereiter/Weichensteller (Resource Investigator)
- drei wissensorientierte Rollen:
- Neuerer/Erfinder (Plant)
- Beobachter (Monitor Evaluator)
- Spezialist (Specialist)
- Neuerer/Erfinder (Plant)
Welchen Beitrag leisten diese Rollen für das Team?
Wichtig ist, dass je nach Verhalten ein Teammitglied auch mehrere Rollen einnehmen kann. Oder dass eine Person, die in zwei verschiedenen Teams arbeitet, jeweils eine andere Rolle einnimmt. Welche Rolle jeder persönlich einnimmt, hat natürlich mit der Zusammensetzung des restlichen Teams zu tun.
Macher (Shaper)
- fordert Teammitglieder heraus und hilft bei Lösungen
- sorgt dafür, dass Aufgaben erledigt werden
- kämpft gegen Ineffizienz und bindet andere aktiv ein
Umsetzer (Implementer)
- organisiert und setzt Ideen in die Tat um
- verwaltet Pläne und generiert Umsetzungspläne
- macht auch Arbeiten, die keiner mag
Perfektionist (Completer, Finisher)
- arbeitet konsistent und achtet auf Details
- sucht Fehler und sorgt für Vollständigkeit
- setzt Pläne vollständig und gewissenhaft um
Koordinator/Integrator (Co-ordinator)
- hat viel Energie für die Zielerreichung
- sieht Fähigkeiten der Teammitglieder und fokussiert sie auf ihre Stärken
- hat eine feste Meinung und fördert Entscheidungen
Teamarbeiter/Mitspieler (Teamworker)
- kann mit unterschiedlichen Charakteren gut umgehen
- vermittelt zwischen Teammitgliedern und fördert Teamgeist
- sorgt für gutes Arbeitsklima und mildert Konkurrenzdenken
Wegbereiter/Weichensteller (Resource Investigator)
- nimmt Herausforderungen an und sieht Chancen
- achtet auf Moral und stellt Kontakte her
- verteilt Informationen und begeistert andere für ihre Ideen
Neuerer/Erfinder (Plant)
- sprudelt nur so vor Ideen
- verbindet verschiedene Denkrichtungen und Prinzipien
- findet Lösungen durch kre
- ative Techniken und Kombination
Beobachter (Monitor Evaluator)
- sieht das große Ganze und beurteilt genau die Situation
- analysiert und sorgt für Qualität
- achtet auf Abweichungen und behält die Strategie im Blick
Spezialist (Specialist)
- hat hohes Fachwissen und ist Experte auf seinem Gebiet
- bringt sein Spezialwissen selbstständig ein
- konzentriert sich auf technische Details
Weitere Informationen zu diesem Thema findest du unter belbin.de. Am meisten kannst du über Teamzusammensetzungen lernen, wenn du in deinem Umfeld die Arbeit der Teams beobachtest. Erkennst du die neun Teamrollen in deinem Umfeld?
Oder überlege, welche Rolle du in welchem Team einnimmst, egal ob beruflich oder privat.
Die richtige Kombination von verschiedenen Teamrollen
Damit ein Team gut funktioniert, ist die richtige Kombination der Teammitglieder wichtig. Auch braucht man nicht zwingend jede Rolle nach Belbin zu besetzen – das hängt von der Aufgabe ab. Überlege also, wenn du ein Team zusammenstellst, welche Teamrollen für den Erfolg und für die Zusammenarbeit wichtig sind. Jemand, der beobachtet und frühzeitig auf Missstände hinweist, ist wichtig. Noch wichtiger ist jemand, der das Team koordiniert. Ist dein Team so groß, dass es Koordination benötigt, so ist ein Koordinator wichtiger als ein Beobachter.
Die richtige Kombination von verschiedenen Teamrollen
Unter Berücksichtigung der Teamrollen kannst du ein gut funktionierendes Team zusammenstellen. Wenn du weißt, welche Rolle deine Kollegen bzw. deine Freunde oder Bekannte im Team haben, kannst du zielgerichteter kommunizieren und mit ihnen besser umgehen.
Du verstehst, dass die Aktionen der Teammitglieder wichtig sind und dass auch Vielfalt und gegensätzliche Meinungen für den Erfolg des Teams wichtig sind.
Vielfalt bedeutet für viele Menschen Stress und man hat Angst, dass man nicht gut zusammenarbeiten kann.
Wenn du dir deine eigene Rolle in den Teams vergegenwärtigst, kannst du mehr über deine Stärken und Schwächen erfahren und die Rolle einnehmen, die das Team zum Erfolg braucht. Also natürlich nur, wenn du magst und dazu auch fähig bist.
Raus aus dem Hamsterrad, rein und den Flow!
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